Herr Tschöll, wie sind Sie Bergführer und Schneeschuhwanderer geworden?
Seit meiner Kindheit bin ich in den Bergen unterwegs, seit meiner Jugend im Bergrettungsdienst gewesen, in den 80er Jahren habe ich dann die Bergführerausbildung gemacht. Dann war ich in der gesamten Alpenwelt bis zum Jahr 2000 unterwegs – habe dann eine Auszeit bis zu meiner Pensionierung 2012 genommen, anschließend die Bergführer-Lizenz reaktiviert und bin nun ausschließlich in den Heimatbergen unterwegs.
Für den Jägerhof darf ich jetzt schon seit vier Jahren die Schneeschuhwanderungen führen, das macht mir große Freude. Früher habe ich geschmunzelt über die Leute mit Schneeschuhen, heute bin ich davon überzeugt, dass es die schönste Art und Weise ist, die Natur sportlich und bewusst zu erleben!
Und was ist der Unterschied zwischen Wandern, Schneeschuhwandern und Skitourengehen?
Der Unterschied zwischen Schneeschuhwandern und normalem Wandern ist der Eindruck von der Natur. Technisch gesehen ist es nicht schwieriger, aber im winterlichen Gelände und bei der Kälte doch auch anspruchsvoll und man hat gleich das Gefühl, viel gemacht zu haben. Eine körperliche Grundkondition muss da sein, einfach gleich wie beim Wandern. Auch von der Tierwelt sieht man im Winter mehr, Wildspuren im Schnee zum Beispiel, und es ist stiller, die Luft ist viel klarer...
Im Vergleich zu einer Skitour ist der Aufstieg sehr ähnlich, aber man muss bedenken, dass man den Abstieg auch zu Fuß macht und nicht hinunterfährt. Es dauert also länger, aber das Naturerlebnis wird noch intensiver! Die Skitour ist auch ein wenig gefährlicher, weil ich auf steileren Hängen unterwegs bin.
Wie sieht es denn mit der Sicherheit aus?
Was die Lawinengefahr angeht, muss man so oder so ausgerüstet sein – der Jägerhof ist eines der einzigen Hotels, das eine komplette Lawinenausrüstung für die Gäste mit auf den Weg gibt, und am Anfang der Woche machen wir auch eine Einweisung ins das Thema.
Ich bin mit viel Leidenschaft unterwegs und liebe es, den Gästen unsere wunderschöne Natur zu zeigen. Meine Bergführer-Lizenz muss ich alle drei Jahre verlängern lassen und Fortbildungen vorweisen – das mache ich immer gerne. Auch mit den Themen Naturschutz, Flora und Fauna beschäftige ich mich sehr gerne. Es ist einfach etwas ganz Besonderes, beim Schneeschuhwandern mit den Gästen einer Gams, einem Steinbock oder einem Schneehasen auf der Spur zu sein!
Winterwunderland inklusive
Im Jägerhof bekommen alle Gäste bei einem Wochenaufenthalt kostenlos:
- Professionelle Schneeschuhe der Top-Marke TSL
- Zwei Skistöcke mit großem Schneeteller
- Einen Rucksack
- Warmen Kräutertee in der Thermoskanne, hausgemachte Müsliriegel und eine kleine herzhafte Wanderjause
- Sicherheitsausrüstung: LVS Gerät, Schaufel und Sonde
Das Equipment zum Schneeschuhwandern stellen wir auch für Kinder zur Verfügung!
„Schneeschuhwandern ist die einfachste und schönste Art und Weise, die Natur unseres wunderschönen Passeiertals im Winter zu erleben“, so Gastgeber Siegi Augscheller.