Harte Arbeit in und mit der Natur
Almenidyll oder Arbeitsplatz?
Auf den Almen scheint das Leben noch in Ordnung. Weit weg von den Irrungen des Alltags regiert hier die Natur, in die sich der Mensch einfügt. Die Luft ist sauber, das Wasser klar und rein und die Tiere leben harmonisch auf der Alm. Man lebt von selbsthergestellten Lebensmitteln und genießt das Leben. Einem Wanderer mag das Leben auf der Alm idyllisch erscheinen, aber dieses Leben muss man sich hart verdienen. Es bedeutet viel und schwere Arbeit. Die Hütten müssen gepflegt und gesäubert, die Tiere versorgt und manchmal auch gesucht, die Zäune repariert, die Milch gemolken, das Essen vorbereitet und die Wanderer verpflegt werden. Butter- und Käseherstellung beanspruchen Zeit und Geduld. Man darf nicht vergessen, die Senner sind bei jedem Wetter dort oben. Doch so hart das Almleben auch sein kann, es ist schön da oben und selbst als Senner oder Sennerin hat man mal Zeit, die positiven Seiten des Almlebens zu genießen.
Südtiroler Almen
Die Almen in Südtirol machen (bitte halten sie sich fest) 34 % der gesamten Landesfläche aus! Das ist mehr als ein Drittel! Deshalb hat die Almwirtschaft auch große Bedeutung für Südtirol. Die Pflege der Landschaft, die Herstellung hochwertiger Lebensmittel und die ökologische Bedeutung sind die Eckpfeiler der Almwirtschaft. 95.000 Stück Vieh mit Kühen, Schafen, Ziegen und Pferden leben dort oben. Die Almen sind ein sehr bedeutender Wirtschaftsfaktor sowohl im Tourismus, wie auch in der Landwirtschaft. Dort oben wirkt sich das saftige und mit Bergkräutern versetzte Gras positiv auf die Milchqualität aus. Die Fleischqualität profitiert auch von der vermehrten Bewegung der Tiere. Touristen nutzen diese Flächen für Erholung, Sport und Wandern.
Ökologie der Almen
Eines darf man nicht vergessen: Die Almen sind enorm wichtig für den Wasserhaushalt und Erosionsschutz. Der Almboden kann große Mengen Wasser aufnehmen und wirkt durch seinen dichten Bewuchs wie ein natürlicher Schutz gegen Erosion, Überschwemmungen und Vermurungen. Flora und Fauna der Almen profitieren von der sanften Bewirtschaftung. Das Weidevieh hält die Almflächen baumfrei und fördert so den Bewuchs von Pflanzen und Kräutern, die sonst seltener vorkommen würden. Davon sind dann auch viele Tierarten, wie Schmetterlinge abhängig, die diese Pflanzen zum Überleben brauchen.